Nicht nur im Kalender ist die erste Halbzeit des Jahres fast erreicht. Auch bei der Moto Trophy teilt sich die Saison, die erste Hälfte ist beim Flugplatzrennen in Walldürn geschafft. Bisher gastierten die Piloten in Italien, auf dem Straßenrennkurs in Schleiz und im badischen Hockenheim. Vor 14 Tagen waren anlässlich des Mai Pokal Revival rund 500 Piloten am Start.

Ganz so viele werden es in Walldürn nicht sein, aber die Zahl der Starter geht stark auf die 300 Piloten zu. Vor allem die lokalen Fahrer sind es, die bei dem letzten verbliebenen Flugplatzrennen in Deutschland an den Start gehen wollen. Der in der Superbikeklasse führende Nicolai Kraft kommt aus der Rennstadt Hockenheim. Da war der Weg schon fast vorgezeichnet einmal auf einer Rennmaschine zu sitzen. Bisher hat der 21jährige Suzuki-Pilot alle 6 Rennen gewonnen und gilt als klarer Favorit für den Sieg und den Meistertitel.

Seine stärkste Konkurrenz erwartet er von seinem Nachbarn, dem Heidelberger Martin Bähr, ebenfalls auf Suzuki unterwegs. Unvergessen sind die mitreißenden Positionskämpfe im letzten Jahr um den Sieg. Doch mittlerweile hat sich eine Schwabe zu dem Duett gesellt. Der Markgröninger Philipp Messer (Ducati 998 SP) hat zwar noch keinen Sieg zu verzeichnen, klopfte aber schon einige Male an das Heck des Seriensiegers. Aus der Schweiz kommt Thomas Meier (Kawasaki ZXR 750), der bisher ebenfalls durch Podiumsplätze glänzte. Das internationale Fahrerfeld ist mit 30 Piloten und einer breiten Markenvielfalt in der Superbikeklasse bis auf den letzten Platz besetzt.

In der Weltmeisterschaft sind die Zweitakt-Rennmaschinen nicht mehr erlaubt, aber in der Moto Trophy leben diese Spezies weiter. Und das gleich in zwei Klassen, soviel Fahrer haben sich angemeldet. Bei den modernen Zweitaktern, die bis etwa 2011 produziert wurden, gehört mit Steffen Serway aus Bietigheim ein weiterer Fahrer aus der Region zum Favoritenkreis. Das Garagen-Team aus Böblingen kommt gleich mit mehreren Fahrern nach Walldürn. Unter ihnen auch Anne Höss. Die schwarzhaarige Amazone konnte sich auf ihrer Honda 125 im Feld des starken Geschlechts behaupten und gewann vor Jahren schon in Walldürn.

Stark vertreten ist aber wieder der Italo Rennstall aus Mudau. Die Odenwälder Rennsport-Enthusiasten treten in der Regularity-Klasse an. Dort wird nicht auf Schnelligkeit gefahren, sondern die Runden müssen möglichst gleichmäßig absolviert werden. Die Abweichungen von der Richtzeit entscheidet über die Platzierung. Damit haben auch Fahrer mit älteren oder technisch nicht so hochgerüsteten Maschinen eine Chance auf eine Trophäe. Die Rennstall-Fahrer freuen sich, sich endlich mal vor heimischen Publikum zeigen zu können.

Die Nähe der Besucher mit Zuschauerplätzen direkt an der Strecke, der freie Zugang ins Fahrerlager zu den Teams, das macht den besonderen Reiz dieser Veranstaltung aus, das an das ehemalige Rennen in Buchen auf dem Odenwaldring erinnert.

Die weiteren Informationen, wie Zeitplan, die Fahrer, die Strecken, sind auf der Homepage unter www.klassik-motorsport.com hinterlegt.